Rat Krespel

 

 

Das Stück

 

Ein düsteres Haus, ein Mann, der dem Wahnsinn verfällt, eine Tochter im goldenen Käfig und eine Musik, die alle Sphären übersteigt. Hoffmanns „Rat Krespel“ gehört zu einer der rätselhaftesten Erzählungen der Schauerromantik.

 

In einer namenlosen Stadt erbaut sich ein alter Musikus ein schauriges Haus. Aus diesem dringt des Nachts wie Engelsmusik die Stimme einer Frau, die aber niemand je zu Gesicht bekommt. Als der Erzähler die Stadt bereist, entdeckt er, dass sich hinter der Stimme die Tochter des Rates, Antonia, verbirgt. Obwohl sie sich nichts sehnlicher wünscht, als zu singen, gehorcht sie dem Vater und verbietet es sich. Stattdessen hilft sie Krespel alte und wertvolle Violinen zu zerlegen. Der Alte vermutet, in den Geigen die Seele der Musik zu finden.

 

 

Obwohl er mit allen Mitteln versucht seine Tochter von der Welt und dem Gesang fernzuhalten, versagt er. Antonia wird von dem Geist ihrer toten Mutter, einer phantastischen Opernsängerin, beseelt und singt die ganze Nacht – begleitet von ihrem Verlobten. Der Vater, wie durch Zauberkraft an sein Bett gefesselt, muss mit anhören, wie seine Tochter sich in den Tod singt. Antonias schwache Lunge konnte den Kraftaufwand nicht überstehen, erzeugt jedoch im Moment ihres Todes den klarsten und wunderbarsten Laut, den ein Mensch je hervorbrachte. Mit dem Tod der Tochter zerspringt auch wie von Geisterhand die wertvollste Violine des Rates.